Glossar Medizin

Pädiatrie
Kinderheilkunde
pädiatrisch
die Kinderheilkunde betreffend
Palilalie
häufiges Wiederholen von selbstgesprochenen Worten, engl. palilalia
palliativ
die Beschwerden lindernd, nicht die Ursache einer Krankheit beseitigend
Pallidum
PANDAS
Abk. für engl. Pediatric Autoimmune Neuropsychiatric Disorders Associated with Streptococcal Infections, eine mögliche Form von Zwangs- oder Ticstörungen mit Ähnlichkeit zum Tourette-Syndrom, die mit einer bakteriellen Infektion (beta-hämolysierende >Streptokokken Gruppe A) im Zusammenhang auftritt. Als Ursache wird eine >Autoimmunreaktion vermutet.
Pandemie
auf große Gebiete übergreifende >Epidemie
Panikattacken
sich wiederholende, nicht vorhersehbare, schwere Angstattacken, im Gegensatz zur Phobie nicht durch einen Gegenstand ausgelöst, tritt "aus heiterm Himmel" auf engl. panic attacks
parainfektiöse Enzephalomyelitis
Neurologie, Entzündung vo Gehirn und Rückenmark, die nach einer Virusinfektion auftritt; das Gehirn ist dabei nicht vom Virus selbst befallen, Ursache ist vermutlich eine >Autoimmunreaktion; Symptome: Fieber, Bewusstseinstrübung, epileptische Anfälle
Parasympathikus
Teil des >vegetativen Nervensystems, wirkt oft gegensätzlich zum >Sympathikus, Wirkungen: u.a. Verlangsamung des Pulses, Verengung der Pupille, Förderung der Verdauung, Wasserlassen, >Neurotransmitter ist >Acetylcholin, engl. parasympathetic nervous system
Parietallappen
auch Parietalkortex, Lobus parietalis, Scheitellappen, Scheitelhirn, hinten-oben gelegener Teil des >Großhirns, enthält das für die Körperwahrnehmung zuständige Areal (>Gyrus postzentralis)
Parkinson-Krankheit
Parkinsonismus
auch Parkinson-Syndrom, hypokinetisch-hypertonisches Syndrom, Sammelbegriff für die Symptome bei >Morbus Parkinson; dieser typische Symptomenkomplex (Muskelsteifigkeit, Zittern, Bewegungsarmut) kann auch bei verschiedenen anderen Erkrankungen, sowie als Nebenwirkung von Medikamenten aufteten (z.B. bei >Neuroleptika), engl. parkinsonism; parkinsonian syndrome
Paroxysmale Dyskinesie
anfallsartige Bewegungsstörung, z.B. Krämpfe der Zungen- / Schlundmuskulatur, Blick- / Gesichtskrämpfe, >Chorea
Pathogenese
Entstehung u. Entwicklung einer Krankheit, engl. pathogenesis
Pathophysiologie
Lehre von den krankhaft gestörten Lebensvorgängen u. deren Entstehung
pathophysiologisch
die >Pathophysiologie betreffend
PCR
s. Polymerase-Kettenreaktion
PCR-Amplifikation
Vervielfachung eines bestimmten >DNA-Abschnitts mit Hilfe der >Polymerase-Kettenreaktion
pediatric
engl. >pädiatrisch, die Kinderheilkunde betreffend
Penetranz
Genetik, die Wahrscheinlichkeit, dass ein genetisches Merkmal bei dem entsprechenden Individuum äußerlich sichtbar wird, engl. penetrance
perinatal
die Zeit um die Geburt („Perinatalperiode“: 28. Schwangerschaftswoche bis 7. Lebenstag) betreffend
perinatal insult
engl. Schädigungen des Kindes bei der Geburt; z.B. zu geringe Versorgung des Gehirns mit Sauerstoff
Perseveration
1. stetige Wiederholung von einem Wort oder einer Bewegung2. Wiederholung gleicher Gedankengänge, verbunden mit zähflüssigem Denken
perseverativ
>Perseveration betreffend
persistent
anhaltend, bestehen bleibend
personality disorders
s. Persönlichkeitsstörungen
Persönlichkeitsstörungen
Krankheitsbilder, die sich in Extremvarianten menschlichen Verhaltens, Erlebens u. Kommunizierens äußern; P. sind dauerhaft bis ins Erwachsenenalter vorhanden, z.B. mit starren u. unangepassten Reaktionen in verschiedenen Lebenssituationen, beruflicher Leistungseinbuße, Schwierigkeiten im Umgang mit andern Personen und deutlichen Einschränkungen des eigenen Erlebens. engl personality disorders
Phamakokinetik
Wirkung des Organismus auf ein Arzneimittel, umfasst Aufnahme in den Körper, Verteilung im Körper und Ausscheidung der entsprechenden Substanz
Phänotyp
das Erscheinungsbild eines Individuums als Ergebnis der kombin. Wirkung von Erbanlagen und Umwelteinflüssen
phänotypisch
das Erscheinungsbild eines Organismus betreffend
pharmacological
engl. pharmakologisch, die >Pharmakologie btreffend
pharmakodynamische Wechselwirkung
Einflüsse des Arzneimittels auf den Körper
Pharmakogenetik
Forschungszweig, der sich mit dem Einfluss der Erbanlagen auf Arzneimittelwirkungen befasst; Erkenntinsse der Ph. können z.B. erklären, warum bestimmte Arzneistoffe bei manchen Patienten überhaupt nicht oder übermäßig stark wirken.
pharmakokinetische Wechselwirkung
Einflüsse des Körpers auf das Arzneimittel
Pharmakologie
Lehre von der Wirkung fremder u. körpereigener Stoffe auf den Organismus, sowie der Nutzung bestimmter chemischer Stoffe als Heilmittel
Phenylalanin
eine Aminosäure, die vom Organismus zur Herstellung von Eiweißmolekülen benötigt wird
Phobie
unbegründete, anhaltende Angst vor Situationen, Gegenständen, Tätigkeiten oder Personen; sie außert sich im übermäßigen, unangemessenen Wunsch, den Anlass der Angst zu vermeiden, obwohl den Betroffenen die Unsinnhaftigkeit der Angst bewusst ist. engl phobia
phobisch
eine >Phobie betreffend
Phonasthenie
Stimmschwäche
Pilotstudie
eine Studie mit geringer Teilnehmerzahl, die dazu dient, die Tauglichkeit einer Hypothese für eine größere Studie zu prüfen
pituitary gland
engl., >Hypophyse
Plasmapherese
Abtrennung des Blutplasmas von den Blutzellen (rote Blutkörperchen, weiße B., Blutplättchen); diese können zusammen mit fremdem Plasma (aus einer Blutspende), gereinigtem eigenem Plasma oder verschiedenen Lösungen wieder zurück in die Blutbahn gebracht werden. engl. plasmapheresis
point prevalence
engl. >Punktprävalenz
polygene Vererbung
Genetik, Erbgang, bei dem mehrere Gene an der Ausbildung einer Eigenschaft beteiligt sind
polygenic inheritance
engl. polygene Vererbung
Polymerase-Kettenreaktion
Gentechnik, Abk. PCR für eng. polymerase chain reaction, äußerst bedeutendes molekularbiologisches Verfahren, das es erlaubt aus einer geringen Menge >DNA-enthaltendem Probenmaterial in Stunden genügend DNA-Material für eine genetische Analyse zu gewinnen
polymorphism
engl. >Polymorphismus
Polymorphismus
Genetik, >Mutationen, die bei mehr als 1% der Bevölkerung auftreten und zum Vorliegen von zwei und mehr >Allelen an einem >Locus führen. engl. polymorphism
Polysomnographie
Registrierung verschiedener biologischer Parameter im Schlaf, u.a. Hirnströme (EEG), Muskel- und Augenbewegungen, Atmung
Polyurie
erhöhte Urinausscheidung
positiver prädikativer Wert
Statisik, auch positiver Vorhersagewert, eine Maßzahl, die bei Testverfahren (z.B. medizinische Schnelltests auf eine bestimmte Erkrankung) von Bedeutung ist. Der p.p.W. gibt an, wieviele im Test positiv (krank) getestete Personen auch tatsächlich krank sind. siehe auch >Sensitivtät, >Spezifität, engl. positive predictive value
post mortem
auch postmortal, nach dem Tode
postenzephalitisch
nach einer Gehirnentzündung (Enzephalitis)
postvirale Enzephalitis
Prädiktor
Faktoren, die eine Voraussage darüber erlauben, mit welcher Wahrscheinlichkeit zukünftige Ereignisse (z.B. Krankheiten) eintreten werden
Prädisposition
eine Erkrankung begünstigender Zustand; genetische P.: Anfälligkeit für eine Krankheit aufgrund der Erbanlagen
präfrontal
im vorderen Bereich des >Frontalhirns
präfrontaler Cortex
im Stirnbereich gelegener Teil des >Frontalhirns, erfüllt zahlreiche, komplexe Funktionen, z.B. Handlungsplanung, sozialverträgliches Verhalten, Aufmerksamkeitsregultion
prämotorischer Cortex
Teil des >sekundär-motorischen Cortex, der vor allem Aufgaben in der Planung von Bewegungen erfüllt, insbesondere Bewegungen auf äußere Reize hin
präsynaptischer Dopamintransporter (DAT)
ein Eiweißmolekül in der Zellmembran der Präsynapse (s. Synapse), das >Dopamin aus dem synaptischen Spalt (s. Synapse) zurück in die Präsynapse transportiert
präsynaptischer Speicher
s. Synapse
Prävalenz
Epidemiologie, >Prävalenz in einer Risikopopulation, d.h. die Zahl von Personen, die an einer bestimmten Krankheit leiden, bezogen auf die für diese Krankheit besonders gefährdeten Personen in der Bevölkerung
präzentraler Gyrus
prematurity
engl. Frühreife, Frühgeburt
premonitory sensation
engl. ankündigeneds Anspannungsgefühl, das den Tics bei vielen Patienten vorausgeht
premotor cortex
engl. >prämotorischer Cortex
presynaptic storage
engl. präsynaptische Speicheung von >Neurotransmittern, s. Synapse
prevalence
engl. >Prävalenz
procedural learning
engl. >Prozedurales Lernen
progressive Muskelentspannung (nach E. Jacobson)
auch progressive Muskelrelaxation; Entspannungsverfahren, bei dem schrittweise immer weitere Muskelgruppen trainiert (angespannt, entspannt) werden, engl. progressive muscle relaxation
Prolactin
Hormon des Hypophysenvorderlappens (s. Hypophyse), regt die Milchbildung in der weibl. Brustdrüse an; die Freisetzung ist in der Schwangerschaft gesteigert; Dopamin senkt die Prolaktin-Freisetzung.
prolonged labour
länger als gewöhnlich andauernde Wehen
Promotor-Region
Genetik, eine zu einem >Gen zugehörige Region auf der >DNA, an der reguliert wird, wie oft das Gen abgelesen (transkribiert) wird
Propulsion
auch Antepulsion, Gehstörung mit Tendenz nach vorne zu fallen
Prospektive Studie
eine Studienform, bei der zuerst die zu prüfende Hypothese und die Methode zur Überprüfung festgelegt wird und anschließend i.d.R. über einen längeren Zeitraum Daten erhoben werden; diese Art von Studie ist aussagekräftiger, als die >retrospektive Studie
Proteasom
ein innerhalb von Zellen vorkommender Komplex aus Eiweißmolekülen, der von der Zelle nicht mehr benötigte Eiweißmoleküle aufspaltet; die zum Abbau freigegebenen Eiweiße sind durch das Molekül >Ubiquitin markiert.
Protein-Tyrosin-Phosphatase
eine Klasse von >Enzymen, die Phosphatgruppen von Eiweißmolekülen an bestimmten Stellen (Tyrosin-Reste) abspalten; diese Vorgänge dienen z.B. der Übermittlung von Signalen innerhalb von Zellen oder der Veränderung der Aktivität bestimmter >Enzyme
Proteinexpression
Proteolyse
Abbau von Eiweißmolekülen
Prozedurales Lernen
Psychologie, Form des Lernens, die nicht auf Wissen beruht, z.B. erlernen von motorischen Fertigkeiten; die Inhalte des prozeduralen Lernens werden im >impliziten Gedächnis gespeichert. engl. procedural learning
Psychoanalyse
von S. Freud begründete medizinisch-psychologische Lehre; die zentrale Bedeutung für die Entstehung von Krankheiten haben in der Psychoanalyse unbewusste und verdrängte Konflikte. engl. psychoanalysis
Psychochirurgie
Hirnoperationen zur Behandlung psychischer Krankheiten z.B. von Psychosen, gilt als ethisch äußerst fragwürdig und wird heute praktisch nicht mehr durchgeführt; das bekannteste Verfahren war die >Leukotomie. engl. psychosurgery
psychogen
verursacht durch seelische Vorgänge
Psychogene Hyperkinese
seelisch bedingte Bewegungsunruhe
psychometrisch
bezieht sich auf das Messen psychischer Größen z.B. Freude; das Messen geschieht mit Hilfe psychologischer Testverfahren, beispielweise Fragebögen.
Psychose
Oberbegriff für die Gruppen der manche affektiven (u.a. >major depression; >Manie) und die schizophrenen Störungen; Psychosen sind schwere psychische Krankheitsbilder, im Gegensatz zu den meist leichteren >Neurosen. engl. psychosis
psychosurgery
engl. >Psychochirurgie
psychotrope Substanzen
auf die Psyche wirkende Stoffe, engl. psychotropic drugs
pulmonale Hypertonie
auch pulmonale Hypertension, konstante Blutdruckerhöhung in den Arterien der Lunge
Punktion
Einführen einer Nadel in eine Körperhöhle (z.B. eine Vene oder eine Gelenkhöhle)
Punktprävalenz
Putamen
Kerngebiet der >Basalganglien, Teil des >Striatum