Tourette Syndrom Krankheitsverlauf/Prognose

Never give up!Manifestation des Tourette Syndrom

Das Tourette Syndrom manifestiert sich in der Regel in der Kindheit und Jugend. Komorbide Verhaltensauffälligkeiten wie ADHD und Zwangserkrankungen sind häufig  In der Regel beginnt die Erkrankung mit etwa sechs und acht Jahren mit einfachen motorischen Tics. Später kommen vokale Tics hinzu und die Symptomatik wird insgesamt komplexer. Typisch für den Krankheitsverlauf – die Tics verändern sich laufend. Und es wechseln sich schlechtere Phasen mit besseren ab. Es handelt sich um sogenannte Fluktuationen. Besonders schwierig ist dies für betroffene Jugendliche während der Pubertät. Denn in der Pubertät verstärken sich die Tics oft, können aber zwischen dem 16.-26. Lebensjahr auch wieder nachlassen, besonders bei Betroffenen mit leichten, harmlosen Tics.

Von Bedeutung ist die Unterscheidung zwischen transienter und chronischen Tic-Störungen. Transiente Tic-Störungen verschwinden innerhalb eines Jahres vollständig. Die überwiegende Mehrzahl kindlicher Tics ist transient (vorübergehend, zeitlich begrenzt) und sie benötigen keine medikamentöse Therapie. Das Wiederauftreten im Erwachsenenalter ist aber möglich.

Prognose des Tourette Syndroms

Generell lässt sich sagen, die Prognose für das Tourette Syndrom ist günstig. Bei etwa zwei Dritteln der Kinder bessern sich die Symptome im Laufe der Zeit deutlich spürbar. Häufig gehen die Tics nach der Pubertät so deutlich zurück, dass sie nicht mehr stören. In Einzelfällen wurde auch schon von einer vollständigen Rückbildung der Symptome berichtet. Es ist ungeklärt, wie häufig ein Tourette Syndrom im Erwachsenenalter vollständig zurückgehen kann. Wenige Betroffene müssen ihr Leben lang mit den Tics zurechtzukommen. Die Lebenserwartung ist nicht eingeschränkt.

Einflussfaktoren

Aufregung und Stress verstärken Tics, während Ruhe, Entspannung oder angenehme konzentrierte Tätigkeiten (Sport, Musik, etc.) Tics vorübergehend vermindern gehen. Auffallend ist auch, dass Betroffene zu Hause mehr Tics zeigen als in der Schule oder am Arbeitsplatz. Sie lassen ihren Tics freien lauf, wenn sie sich unbeobachtet fühlen, und sich angenommen fühlen. Deshalb sollte nicht vorschnell auf familiäre Konflikte geschlossen werden, am wahrscheinlichsten ist es, dass sich Menschen mit Tics dann wohl fühlen.

In unseren IVTS-Workshops erleben wir häufig, dass die Tics sich mit zunehmenden Alter der Kinder verringern.