Die Neurologie des Tourette-Syndroms als Störung des Dopamin-Systems Eine Hypothese

Der günstige Effekt von Dopamin-Depletoren oder Dopamin-Rezeptor-Blockern lässt eine gesteigerte Übertragung des Dopaminsystems als Pathophysiologie des Tourette-Syndroms vermuten. Die Autoren analysierten neurologische Charakteristika des Tourette Syndrom und bewerteten die Rolle von Levodopa (L-Dopa) auf Tourette Syndrom-Symptome. Die Daten wurden mit altersgemischten Patienten mit erblicher progressiver Dystonie (HPD) mit deutlichen Fluktuationen über den Tag verglichen.

Die neurologischen Untersuchungen von 81 Tourette Syndrom-Patienten ohne Medikation zeigten die Unbeholfenheit schnell wechselnder Vor- und Rückwärtsbewegungen der Arme auf, sowie eine Steifheit des contralateralen Arms, die auf orale Dosen von Levodopa reagierten. Die Untersuchungen ließen eine Hypofunktion des nigrostriatalen (NS)-DA-Systems vermuten.

Auf Grund einer posturalen Asymmetrie und einer anomalen Schiefhaltung ging man von einer asymmetrischen Beteiligung von DA aus. Eine Rotation zur Seite der weniger betroffenen DA-Neuronen beim Treppensteigen mit geschlossenen Augen lässt auf eine Superempfindlichkeit der DA-Rezeptoren schließen.

Die günstigen Effekte bereits geringer Dosen an Levodopa auf diese Befunde bestätigen diese Superempfindlichkeit der DA-Rezeptoren, da bereits die geringen Dosen an Levodopa die Empfindlichkeit der DA-Rezeptoren mindern.

Nomura Y, Segawa M.

Segawa Neurological Clinic for Children, Tokyo, Japan
Brain Dev. 2003