Anomaler Tryptophan-Metabolismus des Gehirns und klinische Korrelationen beim Tourette-Syndrom

Symptome des Tourette-Syndroms haben wahrscheinlich einen Bezug zu Anomalien multipler Transmitter-Systeme im Bereich von Striatum, Thalamus und Cortex. Obwohl frühere Untersuchungen anomale Gehalte an Tryptophan, Serotonin und ihren Metaboliten im Blut, der Cerebrospinalflüssigkeit sowie im Gehirngewebe von Tourette Syndrom-Patienten gefunden haben, ist das Verständnis der Störungen sowie deren Beziehungen zum klinischen Phänotyp noch unzureichend.

Die Autoren verwendeten die alpha-11.C-Methyl-L-Tryptophan (AMT)-PET um Anomalien des Tryptophan-Metabolismus im Gehirn sowie deren Beziehung zum Phänotyp in 26 Kindern mit Tourette Syndrom und 9 Kontrollen zu analysieren.

Ein Vergleich der Gruppen zeigte für Tourette Syndrom-Patienten eine verminderte AMT-Aufnahme im dorsolateralen prefrontalen Cortex sowie bilateral eine gesteigerte Aufnahme im Thalamus (P = 0.001). Das Verhältnis der AMT-Aufnahme in subcorticalen Strukturen zum dorsolateralen prefrontalen Cortex war in Tourette Syndrom -Patienten außerdem bilateral signifikant erhöht (P < 0.01). Nach Verhalten definierte Untergruppen innerhalb der Tourette Syndrom -Kohorte zeigten Unterschiede bzgl der AMT-Aufnahme im fronto-striatal-thalamischen Bereich

Die Studie zeigt zusammenfassend corticale und subcorticale Anomalien des Tryptophan-Metabolismus bei Tourette Syndrom auf und liefert Hinweise auf die Rolle eines serotonergen Mechanismus für die Pathophysiologie des Tourette Syndroms.

Quelle:
Carman and Ann Adams Department of Pediatrics, Children’s Hospital of Michigan, Wayne State University School of Medicine, Detroit, Michigan