Analyse der Neuroanatomie der Koprolalie beim Tourette-Syndrom mittels funktioneller Kernspintomographie

Das Ziel der Studie war eine Analyse der neurologischen Grundlagen phonetischer Tics im Rahmen des Tourette-Syndroms mittels funktioneller Kernspintomographie (fMRI) sowie der Vergleich mit einem postulierten Tic-bildenden Netzwerk (TGN). Untersucht wurden ein Tourette Syndrom-Patient und ein gesunder Proband. Die fMRI-Untersuchungen wurden bei dem Tourette Syndrom-Patienten während zahlreicher nicht unterdrückter phonetischer Tics durchgeführt. Gleichzeitig erfolgten Bandaufzeichnungen. Mit Hilfe von Fuzzy-Cluster-Methoden wurden sogenannte Aktivierungs-Maps gebildet.

Sowohl der Tourette Syndrom-Patient als auch die Kontrollperson zeigten fMRI-Aktivierungen im linken mittleren frontalen Gyrus und im rechten precentralen Gyrus. Der Tourette Syndrom-Patient zeigte zudem Aktivitäten im Caudatus Nucleus, dem Gyrus cinguli, dem Cuneus, dem linken Gyrus angularis, dem linken inneren Gyrus parietalis und dem Gyrus occipitalis.

Zusammenfassend lässt sich sagen, dass es sich bei der fMRI zusammen mit einer Fuzzy-Cluster-Analyse um ein sinnvolles Verfahren zur Untersuchung von Patienten mit Vokaltics handelt. Außerdem stützen die Befunde die Hypothese eines Tic-bildenden Schaltkreises im Gehirn. Weitere Untersuchungen sind erforderlich, um die Daten zu bekräftigen.

Quelle:
Gates L, Clarke JR, Stokes A, Somorjai R, Jarmasz M, Vandorpe R, Dursun SM.

Department of Diagnostic Radiology, Dalhousie University, Halifax, NS, Canada B3H 2Y9. Prog Neuropsychopharmacol Biol Psychiatry. 2004