Eine phänomenologische Untersuchung von Frauen mit Tourette-Syndrom und chronischen Ticstörungen

Es gibt wenig Daten zu klinischen Charakteristika von Frauen mit Tourette-Syndrom und chronischen Tic-Störungen in der Literatur und das, was verfügbar ist, fokussiert sich meistens auf nach Therapien suchende Individuen.

Die vorliegende Studie wurde durchgeführt, um eine phänomenologische Charakterisierung von Tic-Störungen unter 185 betroffenen erwachsenen Frauen zu erstellen. Sie liefert einen beschreibenden Überblick spezifischer Tic-Symptome, Tic-Schwere, Eigenberichte zu anderen psychiatrischen Bedingungen und Auswirkungen der Tics auf die Lebensqualität und vergleicht außerdem 185 Frauen und 275 Männer zwischen 18 und 79 Jahre mit Tic-Störungen basierend auf Indikatoren ihres demographischen und sozial/ökonomischen Status, psychiatrischer Variabilitäten (Komorbidität, Familienanamnese, Symptompräsentation), und Lebensqualität innerhalb einer nicht-klinischen Stichprobe.

Schließlich untersucht die Studie Zusammenhänge zwischen Tic-Schwere und Beeinträchtigung bei Frauen mit Tics. 68% der Frauen in der Stichprobe berichteten von schweren motorischen Tics und 40% von schweren vokalen Tics.

Die Forschungsdaten lassen vermuten, dass eine beträchtliche Anzahl erwachsener Frauen mit persistierenden Tics an psychiatrischen Komorbiditäten und psychosozialen Konsequenzen wie schwachen Leistungen und sozialen Problemen leiden. Die Tic-Schwere bei Frauen kann mit Problemen im Lebensstil sowie mit Symptomen wie Depressionen und Ängsten assoziiert sein. Solche Symptome finden sich bei betroffenen Frauen häufiger als bei Männern.

Quelle:
Department of Pediatrics, Rothman Center for Neuropsychiatry, University of South Florida College of Medicine, Saint Petersburg, FL 33701, USA
Compr Psychiatry. 2011