Neurofeedback-Training bei Tourette Syndrom: Eine nicht kontrollierte Einzelfallstudie

Neurofeedback-Training bei Tourette Syndrom

Das Gilles de la Tourette-Syndrom (TS) ist durch motorische und vokale Tics charakterisiert, die häufig von kognitiven und affektiven Dysfunktionen begleitet werden.

Elektroencephalographien von Patienten konnten einen verminderten sensorimotorischen Rhythmus /SMR) sowie exzessive fronto-zentrale Theta-Aktivität nachweisen, die vermutlich mit den motorischen und kognitiven Störungen beim TS zusammenhängt. Es gibt einige Hinweise darauf, dass ein Neurofeedback-Training (NFB), das darauf zielt, die SMR-Amplitude zu steigern, zu einer Reduzierung von Tics führen kann.

Bei der vorliegenden Studie handelt es sich um eine nicht kontrollierte Einzelfallstudie mit einem NFB-Trainingsprotokoll mit einem kombinierten SMR steigerndem und Theta senkendem Training bei einem 17 Jahre alten Jungen mit TS erprobt wurde. Nach 16 SMR-Theta-Sitzungen wurden 6 zusätzliche Sitzungen nur mit SMR- steigerndem Training durchgeführt. Der SMR-Anstieg wurde eher erzielt, wenn das SMR-Training alleine erfolgte, während die Theta-Senkung nach beiden Trainingsarten beobachtet werden konnte. Der Patient zeigte eine Reduktion der Tics und der affektiven Symptome und gleichzeitig eine Verbesserung der kognitiven Leistungsfähigkeit nach beiden Trainingsarten.

Diese Befunde lassen vermuten, dass die Theta-Abnahme möglicherweise klinische Effekte bedingt, die im Zusammenhang mit der SMR-Steigerung stehen. Weitere Studien sollten die Machbarkeit von NFB-Protokollen bei Patienten mit TS über ein reines SMR-Steigerungs-Training hinaus untersuchen.

Quelle:
Department of General Psychology, University of Padova, Via Venezia, 8, 35131, Padova, Italy
Appl Psychophysiol Biofeedback. 2011