Medikamenten-induzierte tardive Dyskinesie-Syndrome

Die Autoren erstellten einen Überblick über die Daten von 5 Zentren, die sich mit Bewegungsstörungen beschäftigen, um Medikamente zu erfassen, die für tardive Syndrome verantwortlich sind: (tardive Dyskinesien, Dystonien, Akathisie, Tremor, Tics, Tourette und Myoclonus).

Die Diagnosekriterien für tardive Syndrome beinhalteten:

persistierende Dyskinesien, Dystonien, Akathisia, Tremor, Tics oder Tourette im Zusammenhang mit einer längeren Medikamenten- Einnahme und Ausschluss anderer möglicher Ursachen für diese Erkrankungen.

100 Patienten erfüllten diese Kriterien des tardiven Syndroms (26 männlich, 74 weiblich, mittleres Alter: 69.4+/-15.8 Jahre). Die Medikamente, die am häufigsten zu einem tardiven Syndrom führten, waren Antipsychotika, substituierte Benzamide (Anm. d. Übers: Neuroleptikum, z.B. Sulpirid),Thietylperazin (eingesetzt gegen Schwindel) und Mittel zur Blockade des Calciumkanals. 72 Patienten zeigten ein bukkolinguomastikatorisches Syndrom (stereotypes Kauen und Schmatzen), 30 einen Tremor, 22 Akathisien und 16 Dystonien (35 Patienten zeigten eine Kombination von wenigstens zwei dieser Syndrome). 42 Patienten litten zudem an Parkinson.

Nach Absetzen der Medikamente verschwanden die Symptome in 40 Fällen. Ein hohes Alter und das weibliche Geschlecht waren häufiger mit einem tardiven Syndrom assoziiert mit Ausnahme der tardiven Dystonie. Zusammenfassend lässt sich sagen, dass substituierte Benzamide, Calciumkanal-Blocker und Tiethylperazin eine häufige Ursache für tardive Syndrome waren.

Quelle:

Department of Neurology, Hospital Universitario Principe de Asturias, Alcalá de Henares, Madrid, Spain
Parkinsonism Relat Disord. 1999