Neuropsychiatrischer Effekt von Guanfacine in Kindern mit leichtem Tourette-Syndrom

Das Ziel der vorliegenden Studie war es, die neuropsychiatrischen Effekte des adrenergen Alpha2-Agonisten Guanfacine in Kindern mit Tourette-Syndrom zu untersuchen.
24 Kinder mit Tourette Syndrom nahmen an einer 4-wöchigen Placebo-kontrollierten Doppel-Blind-Studie von Guanfacine teil. Die Tic-Schwere, die neuropsycholgischen Befunde und ein Einschätzen des Verhaltens durch die Eltern wurden vor und nach der Behandlung evaluiert. Die Kohorte zeigte vor der Therapie eine leichte Tic-Schwere und subtile neuropsychiologische Dysfunktionen. Nach der Therapie wurde für die Gruppe, die Guanfacine erhalten hatte, von den Eltern eine signifikante Besserung in bezug auf Metakognition festgestellt. Dagegen zeigte die Guanfacine-Gruppe in bezug auf eine Besserung der Tic-Schwere und der neuropsychologischen Befunde keinen signifikanten Unterschied im Vergleich mit der Placebo-Gruppe.

Mit mäßiger Dosis und über eine kurze Zeit liefert Guanfacine somit keinen signifikanten neuropsychiatrischen Nutzen bei Kindern mit leichtem Tourette Syndrom.

Quelle:
Cummings DD, Singer HS, Krieger M, Miller TL, Mahone EM.
Department of Neurology, Johns Hopkins University School of Medicine, Baltimore, Maryland, USA
Clin Neuropharmacol. 2002