Metoclopramid (MCP, Paspertin) scheint für eine kurzzeitige Behandlung von Kindern mit Tourette-Syndrom sicher zu sein

Metoclopramid (MCP, Paspertin), eine Dopamin-Antagonist, der zur Behandlung von Störungen des Gastrointestinal-Systems eingesetzt wird, scheint zur Behandlung von Kindern mit Tourette-Syndrom verwendet werden zu können.
Kanadische Forscher präsentierten ihre Ergebnisse im Oktober 20034 auf der AACAP ( 50. Anniversary Meeting of the American Academy of Child and Adolescent Psychiatry).
Bei Metoclopramid handelt es sich um ein Medikament, das nicht nur zur Behandlung von gastrointestinalen Störungen eingesetzt wird sondern auf Grund seiner Wirkung im Gehirn auch bei Tics helfen sollte und das mit deutlich weniger Nebenwirkungen als Antipsychotika.

Dr. Nicolson (University of Western Ontario, London, Ontario, Canada) führte über 8 Wochen eine Pacebo-kontrollierte Doppel-Blind-Studie mit 17 medikationsfreien Kindern und Jugendlichen (7-16 Jahre). Metoclopramid wurde dabei bis zu einer maximalen Dosis von 40 mg/Tag titriert. Die Tics und Nebenwirkungen wurden alle zwei Wochen mittels Yale Global Tic Severity Scala bewertet. Herz- und Laborparameter wurden ebenfalls untersucht. Bei den Patienten, die Metoclopramid nahmen, zeigte sich eine 40 %ige Reduktion der Tic-Schwere. Unter Placebos betrug die Besserung 8 % (P=0.02). Ein Patient war auf Grund einer Dysphorie nicht in der Lage, die Medikation bis zu Ende durchzuführen und zwei Placebo-Patienten hörten auf Grund fehlender Wirksamkeit auf.

Dr. Nicholson schließt, dass Metoclopramid sicher ist und bei einer kurzzeitigen Behandlung von Kindern und Jugendlichen mit Tourette Syndrom gut toleriert wird. Die Studie zeigte, dass Metoclopramid bei der Mehrzahl der Patienten die Tics minderte und zwar mit wenigen Nebenwirkungen.

Quelle:

(präsentiert auf der AACAP) Jerry Ingram, DG Dispatch 2003