Neues ADHS-Medikament (INTUNIV) in den USA zugelassen

Die Pharmafirma Shire teilt mit, dass sie für ihr neues Medikament INTUNIV zur Behandlung von ADHS von der US Food and Drug Administration (kurz FDA) die Zulassung für die USA erhalten hat. Das Medikament INTUNIV enthält den Wirkstoff Guanfacine.

Informationen der Pharma-Firma Shire zu INTUNIV, einem neuen Medikament zur Behandlung von ADHD aus den USA.

Bei INTUNIV handelt es sich um eine Therapiemöglichkeit für Kinder und Jugendliche im Alter von 6-17 Jahren mit ADHD. Es konnte gezeigt werden, dass es verschiedene ADHD-Symptome und Verhaltensweisen verbessert, die das Leben zu Hause und in der Schule stören können.

INTUNIV wirkt offensichtlich anders als Stimulantien. Obwohl noch nicht bekannt ist, wie es genau wirkt, reagiert Guanfacin, die aktive Substanz in INTUNIV mit bestimmten Rezeptoren im prefrontalen Cortex, in dem Verhaltensmuster des ADHDs wie Unaufmerksamkeit und Impulsivität gesteuert werden.

Wie schnell wirkt INTUNIV?
Es kann bis zu 2 Wochen dauern, bis man eine Verbesserung der ADHD-Symptome unter INTUNIV beobachtet.
In 2 klinischen Studien, die 8 bzw. 9 Wochen dauerten, begannen die ADHD-Symptome sich innerhalb von 2 Wochen zu bessern. Bei den meisten Patienten hielt die Verbesserung der Symptomatik über die Dauer der Studie an. Es ist wichtig, dass INTUNIV von den Patienten genau gemäß der Verschreibung genommen wird, um Wirksamkeit und Tolerierbarkeit auszubalancieren.

Kann mein Kind die Behandlung unterbrechen?
Einige Eltern unterbrechen die ADHD Therapie während der Wochenenden oder der Ferien („Drug holiday“). INTUNIV wirkt anders als Stimulantien und sollte einmal täglich wie vom Arzt verschrieben, gegeben werden. Es ist wichtig, dass diese Therapie nicht unterbrochen wird, oder die Dosis verändert wird, wenn es der Arzt nicht anordnet. Die Wirkung von INTUNIV über einen längeren Zeitraum als 9 Wochen wurde bislang nicht untersucht.

Die am häufigsten beobachteten Nebenwirkungen einer INTUNIV-Therapie waren: Schläfrigkeit, Müdigkeit und Benommenheit in leichter bis mäßiger Ausprägung. Meist zeigten sich diese Nebenwirkungen zu Beginn der Therapie. Wurde INTUNIV morgens eingenommen, kam es vorwiegend am Abend zur Schläfrigkeit.
Andere mögliche Nebenwirkungen sind: niedriger Blutdruck und niedrige Herzfrequenz (sollte regelmäßig überprüft werden) und Benommenheit. Bei einigen Patienten kam es zu Ohnmachtsanfällen (Synkopen). Wichtig ist, dass die Kinder unter INTUNIV genug Trinken, so dass es nicht zur Dehydrierung kommt. Auch Überhitzungen sollten vermieden werden.
Außerdem wurden Nebenwirkungen wie Übelkeit, Magenschmerzen, Erregbarkeit, Kopfschmerzen, Mundtrockenheit, Verstopfung und Appetitlosigkeit beobachtet.
Der behandelnde Arzt sollte stets über das Auftreten von Nebenwirkungen informiert werden.

Schläfrigkeit und Benommenheit können verstärkt werden, wenn INTUNIV zusammen mit Alkohol, oder anderen Medikamenten genommen wird, die schläfrig machen. Unter Therapie mit INTUNIV sollten die Patienten kein Auto fahren, schwere Maschinen betreiben oder andere gefährliche Aufgaben durchführen, bis sie wissen, wie INTUNIV bei ihnen wirkt. INTUNIV kann das Denken und die Motorik verlangsamen. Bei Allergie gegen Guanfacin sollte INTUNIV nicht eingenommen werden.

Anm. D. Übersetzers:
Guanfacin: Dieser Wirkstoff gehört zur Gruppe der Alpha-Sympathomimetika. Das heißt, er ahmt die Wirkung der Stress-Hormone Adrenalin und Noradrenalin nach. Guanfacin wirkt ausschließlich im Gehirn (zentral) und bewirkt von dort aus eine Blutdrucksenkung.

Quelle: http://www.intuniv.com/adhd-information/default.aspx?q=whatIntuniv