Mehrfach ungesättigte Fettsäuren haben sich für die Therapie von ADHS als hilfreich erwiesen. Verschiedene stabilisierende Cofaktoren wie z.B. Magnesium können zu diesem Effekt beitragen. Magnesium (Mg) unterstützt die Fettsäure-Enzymaktivität und ist für die neuronale Aktivität essentiell. Der Weg, wie Mg psychische Prozesse, speziell im Rahmen von ADHS beeinflusst, ist jedoch noch nicht genau bekannt.
Daher wurden in der vorliegenden Studie die Konzentrationen weiterer Lipid-Parameter bestimmt. Die Autoren wollten prüfen, ob es bei ADHD-Patienten im Vergleich zu Kontrollen einen Mangel an Mg und unterschiedliche Lipoproteingehalte gibt.
Bei neun Jungen mit ADHS (8,2 +/- 0,6 Jahre) und 11 Kontrollen (7.9 +/- 0.87 Jahre) wurde der Mg-Gehalt im Serum, das Gesamt-Cholesterin, Triglyceride, das Lipoprotein Lipase, die Gesamt-Phospholipide, Apolipoproteine a und b, sowie HDL- und LDL-Cholesterinwerte unter zwei unterschiedlichen belastenden Bedingungen bestimmt.
Es zeigte sich, dass bei ADHS Mg und HDL-Konzentrationen signifikant höher und Apo b niedriger war, als bei den Kontrollen. Anders als angenommen lag bei ADHS somit kein Mangel an Mg sondern ein Übermaß an Mg vor. Insgesamt scheint der Lipoprotein-Stoffwechsel bei ADHS modifiziert zu sein.