Anwendung von Levetiracetam zur Behandlung von Tics in Kindern und Jugendlichen mit Tourette-Syndrom

Einige der bislang in der Behandlung von Tics verwendeten Medikamente haben Nachteile, wie das Risiko von Nebenwirkungen. Daher werden neue therapeutische Optionen mit größerer Sicherheit benötigt.

Bei Levetiracetam (Keppra) handelt es sich um ein Antiepileptikum, mit untypischem Wirkmechanismus, das für diese Indikation günstig sein kann. Die Autoren untersuchten die Auswirkungen von Leviracetam auf motorische und vokale Tics, verhalten und schulische Leistung in Kindern und Jugendlichen mit Tics und Tourette-Syndrom. 60 Patienten, < oder = 18 Jahre alt, mit Tics und Tourette Syndrom nahmen an der prospektiven Studie teil. Die Anfangsdosis von Leviracetam lag bei 250 mg/Tag. Die Dosis wurde über 3 Wochen auf 1000 bis 2000 mg/Tag gesteigert.

Klinische Ergebnisse wurden mittels Clinical Global Impression Scale, Yale Global Tic Severity Scale, and Revised Conners‘ Parent Rating Scale bewertet. Auch das verhalten und die schulischen Leistungen wurden protokolliert. Sämtliche 60 Patienten zeigten gemäß der verwendeten Skalen eine Besserung und bei 43 Patienten besserte sich das Verhalten und die schulischen Leistungen. Levetiracetam wurde in der Regel gut vertragen. Drei Patienten beendeten die Therapie wegen einer Verschlechterung bereits bestehender Verhaltensprobleme.

Levetiracetam scheint für eine Behandlung von Tics in Kindern und Jugendlichen anwendbar zu sein. Es handelt sich um einen Kandidaten zur Bewertung in einer gut abgesicherten Studie.

Quelle:
Awaad Y, Michon AM, Minarik S.
Department of Pediatrics, Oakwood Healthcare System, University of Michigan Medical School, 21031 Michigan Avenue, Dearborn, MI 48124, USA
Mov Disord. 2005