Aripiprazol zur Behandlung eines adolescenten Tourette-Syndroms: Ein Fallbericht

Beim Gilles de la Tourette Syndrom (GTS) handelt es sich um eine neuropsychiatrische lebenslange Störung, die in der Kindheit einsetzt. Die essentiellen Charakteristika dieser Krankheit sind multiple motorische Tics und ein oder mehrere Vokaltics.

Die neurochemische Pathophysiologie von GTS beinhaltet eine unbekannte Anomalie im zentralen dopaminergen System. Atypische Neuroleptika wie Aripiprazol stellen eine neue therapeutische Option für GTS dar.

Die Autoren beschreiben einen Fall von GTS in der Adoleszenz, bei dem Aripiprazol die Symptome behob. Bei einem 17 Jahre alten Afroamerikaner (100 kg schwer) wurde im Alter von 9 Jahren GTS diagnostiziert. Im Alter von 16 Jahren entwickelte der Junge deutliche Symptome von Augenblinzeln, Stirnrunzeln, Schnipsen mit den Fingern, schweres Atmen und den Kopf nach vorne und hinten werfen. Der Patient bekam Clonidin und homöopathische Medikamente (N-Acetylcholine and alpha-Liponsäure) ohne dass sich die Symptome nennenswert änderten. Später begann man mit Aripiprazol mit 5 mg/Tag. Als Ergebnis zeigten sich deutlich Verbesserungen der Symptomatik innerhalb von 48 Stunden.

Über die nächsten 4 Wochen wurde Aripiprazol auf 6.5 mg/Tag gesteigert, was zu signifikanten Ergebnissen führte. Während der nächsten 6 Monate wurde die Medikation weiter auf 10 mg/Tag gesteigert mit zusätzlicher Reduktion der Symptomatik.

Dieser Fall zeigt einen Patienten, der auf Aripiprazol ohne Nebenwirkungen reagierte und bei dem Standard-Therapien die Symptome nicht bessern konnten.

Quelle:
Florida A&M University College of Pharmacy and Pharmaceutical Sciences USA
J Pharm Pract. 2010 Jun