Chirurgische Eingriffe bei Störungen der Bewegung wie Dystonie oder Tics

Verschiedene Bewegungsstörungen werden inzwischen mit stereotaktischen Eingriffen, speziell der Elektrostimulation des Gehirns (Deep brain stimulation) behandelt.

Die Autoren liefern einen Überblick über neurochirurgische Eingriffe bei Dystonien und Tics, wobei sie sich hauptsächlich auf chirurgische Aspekte und das Ergebnis der Elektrostimulation konzentrieren. Derzeit ist eine Pallidum-Stimulation der am häufigsten durchgeführt Ansatz bei Patienten mit Dystonie, speziell der generalisierten Dystonie. Verschieden neuere klinische Studien unterstützen die Wirksamkeit des Eingriffs.

Verbesserungen konnten bei 40-80% der Patienten mit primäre generalisierter segmentaler und cervikaler Dystonie beobachtet werden. Im Falle der sekundären Dystonie wurde ein ähnliches Ergebnis für Patienten mit tardiver Dystonie und Neurodegeneration in Zusammenhang mit der Panthothenat-Kinase beschrieben. Bei Patienten mit Tourette-Syndrom waren die ersten Ergebnisse einer Thalamus- oder Pallidum-Stimulation vielversprechend. Bei beiden Zielorten konnte eine Verbesserung der Tic-Frequenz von 70-90 % nach dem chirurgischen Eingriff beobachtet werden.

Zusammenfassend lässt sich sagen, dass es sich bei der Elektrostimulation des Gehirns um eine etablierte Therapie bei Dystonie handelt, die neuerdings auch beim Tourette-Syndrom angewendet wird. Mit mehr Erfahrung wird man immer besser die Patienten mit Merkmalen auswählen können, die am ehesten auf den Eingriff ansprechen, was wiederum zu einem besseren Ergebnis der Operation bei diesen Erkrankungen führt.

Quelle:
Division of Neurosurgery bDivision of Neurology, Toronto Western Hospital, UHN, Toronto, Ontario, Canada
Curr Opin Neurol. 2007