DBS (deep brain stimulation) beim Tourette-Syndrom: Grundprinzip, gegenwärtiger Stand und zukünftige Perspektiven

Das Tourette-Syndrom ist eine neuropsychiatrische Erkrankung. Sie setzt in der frühen Kindheit ein und durch Tics charakterisiert, welche häufig mit Verhaltens-Anomalien assoziiert sind. Häufig verschwinden die Symptome vor oder während des Erwachsenseins. Eine Therapie besteht aus Psychotherapie oder einer medikamentösen Therapie. Ein geringer Prozentsatz der Patienten ist jedoch gegenüber diesen Therapien nicht empfänglich.

Nach der Einführung der tiefen Hirnstimulation (DBS) des Thalamus als neuen therapeutischen Ansatz (1999) wurde versucht, auch auf andere Nuclei des Gehirns zu zielen, wie den Globus pallidus internus, den anteromedialen und ventroposterolateralen Teil sowie den Nucleus accumbens. In dem veröffentlichten Bericht wird eine Tic-Reduktion um wenigstens 66 % beschrieben. Die Auswirkungen der DBS auf komorbide Verhaltensauffälligkeiten sind sehr unterschiedlich. Die Anzahl der behandelten Patienten ist gering und es ist unklar, ob die Auswirkungen der DBS von dem Nucleus abhängen, auf den die DBS zielte. Die Pathophysiologie des Tourette Syndrom ist nicht genau bekannt. Auf der Basis des Wissens der Autoren über den Cortex, Basalganglien und Thalamus betreffenden Regelkreis versuchen sie eine Erklärung zur Wirkung der DBS auf Tics zu geben.

Zusammenfassend lässt sich sagen, dass eine minutiöse Beurteilung der Elektrodenposition und eine blind-kontrollierte Beurteilung der Wirkung der DBS auf die Tics und die Verhaltensauffälligkeiten unbedingt erforderlich ist, um das beste Ziel für die DBS im F meticulous alle von Tourette Syndrom zu identifizieren.

Quelle:
Department of Neurosurgery, University Hospital Maastricht, Maastricht, The Netherlands
Acta Neurochir Suppl. 2007