Effektivität und Sicherheit einer Therapie mit Risperidon (Risperdal) in Kindern und Jugendlichen mit chronischen Tics oder Tourette-Syndrom in Korea

Das Ziel der 6 Wochen dauernden Studie war es, die kurzzeitige Wirksamkeit von Risperidon als Alternative zu traditionellen Psychopharmaka in der Therapie von Kindern und Jugendlichen mit chronischen Tics oder Tourette-Syndrom zu untersuchen.

Bei den Teilnehmern handelte es sich um 15 Kinder und Jugendliche (männlich:weiblich = 13:2, mittleres Alter: 10 +/- 2,4 Jahre). Sieben Patienten litten an Tourette Syndrom und 8 an einer chronischen Tic-Störung und alle bekamen ambulant Risperidon. Von den 15 Probanden litt einer zusätzlich an einer comorbiden Zwangserkrankung, doch keiner war wegen psychiatrischer Störungen stationär behandelt worden. Zehn der 15 Teilnehmer bekamen Risperidon zum ersten Mal und 5 von 15 hatten bereits traditionelle Medikamente wie Haloperidol (Haldol) oder Pimozid (Orap) genommen. Die klinischen Reaktionen wurden zu Beginn der Therapie und nach 1, 3 und 6 Wochen Therapie mit einer koreanischen Version der Yale Global Tic Severity Scala bewertet. Nebenwirkungen wurden sorgfältig kontrolliert. Die mittlere Dosis an Risperidon lag bei 0.53 +/- 0.13 mg in der 1. Woche, 0.9 +/- 0.28 mg in der 3. Woche und 1.23 +/- 0.37 mg in der 6. Woche. Die Vergleiche zwischen den einzelnen Perioden zeigten signifikante Unterschiede (t = 4.920; df = 14; p < 0.01) während der 1.-3. Woche. Nach 6 Wochen Risperidon zeigte die Bewertung mittels entsprechender Tic-Scala eine 36 %ige Reduktion bzgl. der Gesamt-Symptomatik. 13 von 15 Patienten zeigten signifikante Besserungen, 1 Patient zeigte keine Veränderung und 1 Patient eine Verschlechterung. In bezug auf Nebenwirkungen klagte 1 Patient über Spedierung, doch wurde die Medikation fortgesetzt, da der Effekt nur leicht war.

Das Ergebnis der Studie zeigt, dass Risperidon, ein starker Antagonist des Serotonin- (5-HT2) und Dopamin- (D2)Rezeptors wirksam und sicher in bezug auf die Therapie von Tourette Syndrom und chronischen Tics bei Kindern und Jugendlichen ist.

Quelle:
Kim BN, Lee CB, Hwang JW, Shin MS, Cho SC.
Division of Child and Adolescent Psychiatry, Department of Psychiatry, Clinical Research Institute, Seoul National University Hospital, Seoul, Korea
J Child Adolesc Psychopharmacol. 2005