Eine randomisierte, Placebo-kontrollierte Doppel-Blindstudie zu Metoclopramid in der Therapie vom Tourette-Syndrom

Bei Metoclopramid handelt es sich um einen Dopamin-Antagonisten, so dass man davon ausgeht, dass es positive Wirkung in bezug auf eine Therapie von Tics zeigt. Das Ziel der vorliegenden Studie war es, die Effektivität und Sicherheit von Metoclopramid in der Behandlung von Kindern und Jugendlichen mit Tic-Störungen zu analysieren. 27 medikationsfreie Patienten (Alter 11,9 +/- 2.7 Jahre) mit Tourette-Syndrom oder einer chronischen Tic-Störung nahmen an einer 8-wöchigen randomisierten Placebo-kontrollierten Doppel-Blindstudie mit Metoclopramid teil. Metoclopramid wurde anfänglich in einer Dosis von 5 mg tgl. gegeben und, sofern erforderlich, bis auf maximal 40 mg tgl gesteigert. Die Tics wurden alle zwei Wochen bewertet, außerdem wurden Körpergewicht, Herz und Laborwerte kontrolliert.

Nach einer Behandlung über 8 Wochen zeigten die Patienten, die Metoclopramid erhalten hatten, eine 39 %ige Reduktion des Tic-Scores auf der Yale Global Tic Severity Scala, während Patienten, die das Placebo erhalten hatten nur eine 13 %ige Reduktion der Tic-Schwere zeigten (p = 0.001). Metoclopramid wurde gut vertragen mit keinen signifikanten Veränderungen in bezug auf Laborwerte oder das Herz außer einem Anstieg des Prolaktins im Serum.

Die Ergebnisse dieser kleinen kontrollierten Studie lassen vermuten, dass es sich bei Metoclopramid um ein wirksames, gut verträgliches Medikament für Kinder und Jugendliche mit Tic-Störungen handelt. Weitere Versuche sind erforderlich, um die Wirksamkeit und Sicherheit in Kindern und Erwachsenen abzusichern.

Quelle:

Nicolson R, Craven-Thuss B, Smith J, McKinlay BD, Castellanos FX
Department of Psychiatry, The University of Western Ontario, London, Canada