Eine im März 2004 online publizierte Studie vergleicht die Wirkung von zwei Methylphenidat-Medikamenten mit Depotwirkung. Sie konnte zeigen, dass bei Kindern mit ADHD eine einmalige Gabe von Metadate CD-Kapseln mit verzögerter Freisetzung (Methylphenidat HCl, USP) während des Schulalltags eine bessere Wirkung zeigt als Concerta, dass beide Medikamente in ihrer Wirkung am Nachmittag jedoch vergleichbar sind. Nach 12 h ist die Wirkung von Concerta der von Metadate überlegen. Die Ergebnisse dieser Studie könnten Ärzten helfen, die richtige Therapie für Kinder mit ADHD zu finden
Beide Präparate liefern eine sofortige anfängliche Dosis an Methylphenidat. Bei Metadate handelt es sich um 30 % der Tagesdosis und bei Concerta um 22 %. Die Anfangsdosis wird dann von einer andauernden kontrollierten Freisetzung an Methylphenidat abgelöst. Diese erfolgt bei Metadate CD über Polymer-beschichtete Kügelchen und bei Concerta über ein osmotisches Freisetzungs-System. In der vorliegenden Studie wurde die unterschiedliche Pharmakokinetik beider Präparate über den Tag verglichen.
Die an mehreren Orten durchgeführte Doppel-Blind-Studie analysiert in einer Klassenzimmer-Situation den Einfluss von Metadate CD und Concerta auf Aufmerksamkeit und verhalten bei 184 Kindern im Alter von 6 – 12 Jahren. Dabei wurden die Kinder je nach benötigter Dosis an Methylphenidat eingeteilt: Niedrige Dosis (20 mg Metadate CD, 18 mg Concerta), mittlere Dosis (40 mg Metadate CD, 36 mg Concerta) oder hochdosiert (60 mg Metadate CD, 54 mg Concerta). In jedem Fall erhielten die Kinder die Medikation einmal tgl. morgens über den Zeitraum von jeweils 1 Woche.
Am Ende der Therapie wurden die Kinder von Experten bezüglich ihres Verhaltens und in einem Mathematik-Test bewertet. Die Studie bestätigt die Hypothese des Autors, dahingehend, dass bei nahezu gleicher Dosis die Auswirkungen von Metadate CD auf das Verhalten in dem Zeitbereich, der einem Schultag entspricht (1,5-7,5 h), größer waren als die von Concerta. Dies wird vornehmlich auf die höhere Anfangsdosis zurückgeführt und zu einem geringeren Umfang auf die unterschiedlichen Freisetzungseigenschaften, die letztendlich ein unterschiedliches Phamakokinetik-Profil bedingen. Diese Ergebnisse sollen dem Arzt helfen, die optimale Therapie für Kinder mit ADHD zu finden.
Quelle: Celltech Pharmaceuticals