Elektrostimulation der vorderen inneren Kapsel zur Behandlung des Tourette-Syndroms: Ein Fallbericht

Eine medikamentöse Behandlung des Tourette-Syndroms ist häufig uneffektiv oder von störenden Nebenwirkungen begleitet, so dass die Bewertung chirurgischer Therapien dringend erforderlich wird. Die Autoren präsentieren den Fall einer 37 Jahre alten Frau mit schwerem Tourette-Syndrom seit dem Alter von 10 Jahren. Ihre Symptome beinhalteten häufige Vokaltics und schwere Zuckungen mit Kopf und Armen, die bereits zu einer einseitigen Blindheit geführt hatten. Versuche mit mehr als 40 Medikationen und andere Therapien hatten fehlgeschlagen.

Die Autoren implantierten bilateral Elektroden in das vordere Glied der inneren Kapsel, die in der Nähe des Nucleus Accumbens endet. Nach 18 Monaten Kontrolluntersuchung konnte eine optimale Stimulation die Tic-Frequenz und –schwere kontinuierlich mindern. Offensichtlich handelt es sich bei der Elektrostimulation demnach um ein sicheres Verfahren zur Behandlung vom Tourette-Syndrom.

Quelle:
Department of Neurology, Massachusetts General Hospital, Harvard Medical School, Boston, Massachusetts , USA
Neurosurgery. 2005