Elektrostimulation des Gehirns beim Tourette-Syndrom: Zwei Target-Positionen?

Im vorliegenden Bericht beschreiben die Autoren die Auswirkungen einer bilateralen Thalamus Stimulation in einem Patienten und einer bilateralen pallidalen Stimulation in einem anderen Patienten. Beide Patienten litten am Tourette-Syndrom. Jede konservative Therapie hatte versagt und war schließlich wegen zu großer Nebenwirkungen beendet worden. Bei beiden Patienten lagen keine komorbiden Erkrankungen vor, außer einer Zwangsneurose.

Die Elektroden wurden auf der ebene des mittleren Teils des Thalamus (centromedialer Nucleus, Substantia periventricularis und Nucleus ventro-oralis internus) bei einem Patienten und in dem posteroventralen Teil des Globus pallidus internus im anderen Patienten implantiert. In beiden Fällen bewirkte die Elektrostimulation eine deutliche Reduktion der Tics und der Zwangsneurose.

Diese Daten zeigen, dass eine bilaterale Elektrostimulation des Gehirns im Bereich des Thalamus und im Bereich des Globus pallidus internus einen guten Effekt auf Tics und Verhaltensauffälligkeiten bei Patienten mit nicht-therapierbarem Tourette Syndrom haben.

Quelle:
Department of Neurosurgery, University Hospital Maastricht, Maastricht, The Netherlands
Mov Disord. May 2006