Frontale dopaminerge Anomalien beim Tourette Syndrome: Eine postmortem-Analyse

Frontal-subcortikale Anomalien wurden mit der Pathophysiologie des Tourette-Syndroms in Verbindung gebracht. Das Ziel der Studie war es, eine mögliche zugrunde liegende neurochemische Anomalie im frontalen Cortex zu bewerten. Postmortem-Gehirngewebe von frontalen und occipitalen Regionen (Brodmann-Regionen 4, 6, 9, 10, 11, 12 und 17 von drei Tourette Syndrom Patienten und drei in Bezug auf Alter und Geschlecht gemischten Kontrollen wurden mittels semiquantitativen Immunoblottings analysiert.

Relative Dichten wurden für verschiedene neurochemische Marker wie Dopkamin (D1, D2), Serotonin (5HT-1A) und alpha-adrenerge (alpha-2A) Rezeptoren, dem Dopamin-Transporter (DAT), einem monoaminen terminalen Marker (vesikulärer monoaminer Transporter Typ 2, VMAT-2) sowie vesikuläre Andock- und Freisetzungsproteine (VAMP-2, Synaptotagmin, SNAP-25, Syntaxin, Synaptophysin). Daten von jeder Tourette Syndrom -Probe, korrigiert für den Actin-Gehalt, wurden als Prozentwert in Bezug auf die Kontrollen angegeben.

Die Ergebnisse zeigten beständige Anstiege der Dichte der DAT und D2 Rezeptoren in 5 der 6 frontalen Regionen sämtlicher 3 Tourette Syndrom -Objekte auf. Die Dichte von D1 und alpha-2A Rezeptoren stieg in einigen frontalen Regionen an. Diese Ergebnisse unterstützen die Hypothese einer dopaminergen Dysfunktion im frontalen Lappen und einer wahrscheinlichen Rolle dieses Befundes in der Pathophysiologie des Tourette Syndroms.

Quelle:
Department of Neurology, Johns Hopkins University School of Medicine, Harriett Lane Outpatient Building, 200 N. Wolfe Street, Suite 2158, Baltimore, MD, USA.