Gilles de la Tourette-Syndrom: Reaktion auf eine Electroconvulsive Therapie

Beim Tourette-Syndrom handelt es sich um eine chronische Erkrankung, die durch vokale und motorische Tics charakterisiert wird. Bei einem Drittel der Patienten wird ein selbst verletzendes Verhalten beobachtet, das lebensgefährlich sein kann. Bislang wird die Therapie mit Dopaminrezeptor-Antagonisten oder atypischen Neuroleptika durchgeführt. In einigen Fällen hat es Hinweise auf eine Wirksamkeit der Electroconvulsiven Therapie (ECT) gegeben.

Bei dem geschilderten Fall handelt es sich um einen Tourette Syndrom-Patienten mit selbstverletzendem Verhalten und psychotischen Merkmalen, der auf Medikamente kaum anspricht. Nach 7 Sitzungen mit einer ECT und einer Therapie mit Carbamezapin wurde eine Remission für 2 Jahre erreicht, d.h. ECT kann als wirksame Therapie für Patienten mit dem Tourette Syndrom und Neigung zur Selbst-Verletzung und Psychosen bzw. für solche, die auf traditionelle Therapien nicht ansprechen, angesehen werden.

Quelle:
Family Medicine Department, Faculty of Medicine, Ondokuz Mayis University, Turkey, Dez. 2005