Magnetresonanzspektroskopie des Gehirns beim Tourette-Syndrom

Obwohl man davon ausgeht, dass Anomalien in den neuralen Schaltkreisen im Bereich von Cortex, Striatum und Thalamus dem Tourette-Syndrom zu Grunde liegen, sind die neuronalen Anomalien innerhalb dieser Komponenten unbekannt. Das Ziel der Studie war es, die zelluläre Neurochemie innerhalb dieser Bereiche mittels Magnetresonanzspektroskopie zu analysieren, einer Methode, die bislang noch nicht zur neurobiologischen Analyse der Krankheit verwendet wurde.
Die Magnetresonanztomographie wurde in 25 Jungen mit Tourette Syndrom (Alter 10.9 +/- 2.0 Jahren) und 32 Vergleichspersonen durchgeführt. Spektren vom frontalen Cortex, dem Caudatus Nucleus, Putamen und Thalamus wurden analysiert und N-Acetylaspartat, Kreatin, Cholin, Myoinositol, Glutamat und Glutamin wurden quantitativ bestimmt und zwischen den Gruppen verglichen. Patienten mit Tourette Syndrom zeigten eine Reduktion bezüglich N-Acetylaspartat und Cholin im linken Putamen und reduzierte Kreatingehalte bilateral im Putamen. Im frontalen Cortex zeigten Tourette Syndrom -Patienten signifikant geringere Konzentrationen an N-Acetylaspartat bilateral, geringere Kreatingehalte rechtsseitig und vermindertes Myoinositol auf der linken Seite.

Die Ergebnisse dieser Studie lassen eine beeinträchtigte neuronale Integrität sowie Defizite bezüglich der Dichte neuronaler und nicht-neuronaler Zellen in Bereichen der neuralen Kreise beim Tourette Syndrom vermuten.

Quelle:
Department of Medical Biophysics, University of Western Ontario, London, Ontario, Canada
J Am Acad Child Adolesc Psychiatry. 2006