Mozarts Bewegungen und Verhalten: Ein Fall von Tourette-Syndrom?

In dem Übersichtsbericht versuchen die Autoren der Frage nachzugehen, ob Mozart am Tourette Syndrom litt. Obwohl es zahlreiche Berichte gibt, die davon ausgehen, dass Mozarts eigenartige Verhaltensweisen und Persönlichkeit auf eine neurologische Erkrankung wie das Tourette Syndrom, Autismus Asperger, ADHD, eine Zwangerkrankung oder eine pädiatrische neuropsychiatrische Autoimmunerkrankung in Zusammenhang mit Streptokokken-Infektionen zurückzuführen ist, gibt es bislang keinen Beweis dafür.

Egal ob Mozarts Verhalten lediglich eine Reflexion seiner besonderen Persönlichkeit darstellte oder eine komplexere neurologische Erkrankung die im späteren Leben durch die enormen Anforderungen seines Vaters und der Gesellschaft verschlimmert wurde, – sein Verhalten ist das Thema zahlreicher Biographien gewesen. Es wird auch immer unklar bleiben, inwieweit seine Leistungen und sein Fehlverhalten durch die Erfahrungen seiner Kindheit, seinen unter Druck stehenden Lebensstil, sein außergewöhnliches Talent oder die Tatsache, dass es sich bei ihm um ein Genie handelte, geprägt wurden.

Die Lektionen, die man aus seinem Leben lernt, können wichtige Auswirkungen für andere begabte Individuen und Gelehrte haben, deren spezielle Eigenschaften sie zum Erfolg führen können, oder auf der anderen Seite die emotionale Reife unterdrücken und sie so anfälliger für Stress und Versagen machen können.

Quelle:
Parkinson Disease Center, and Movement Disorders Clinic, Baylor College of Medicine, Department of Neurology, USA
J Neurol Neurosurg Psychiatry. 2007