Die Prognose des Tourette-Syndroms: Auswirkungen auf die klinische Praxis

Beim Tourette-Syndrom (TS) handelt es sich um eine in der Kindheit einsetzende neuropsychiatrische Erkrankung, die durch multiple motorische und vokale Tics charakterisiert wird. Komorbide Verhaltensauffälligkeiten wie ADHD und Zwangserkrankungen sind häufig.

Wenig ist bezüglich der Langzeit-Prognose von TS bekannt trotz der Notwendigkeit, Patienten hinsichtlich des möglichen klinischen Verlaufs aufzuklären und Gesundheitsdienstleistende in Bezug auf die klinischen Betriebsmittelzuweisungen zu beraten.

Der vorliegende Bericht fasst die wissenschaftliche Literatur zur TS-Prognostik aus den Jahren1990-2012 zusammen. Nach Durchforstung dreier Datenbanken identifizierten die Autoren sieben Originalstudien zur TS-Prognostik. Man nimmt an, dass die Tic-Frequenz und Schwere bei 59-85% der Patienten mit dem Alter abnehmen. Prädiktoren für eine zunehmende Schwere der Tics im Erwachsenenalter sind starke Tics im Kindesalter, kleines Caudata-Volumen, und schlechte Feinmotorik. Auch nichtbehandelte Komorbiditäten wie ADHS und Zwangserkrankungen können die Langzeit-Prognose von TS-Patienten verschlechtern.

Weitere Studien sind hier angeraten.

Quelle:
Hassan N, Cavanna AE. Queen Mary University of London, London, UK.
Funct Neurol. 2012