Psychopharmaka zur Therapie vom Tourette-Syndrom: ein Überblick

Beim Gilles de la Tourette-Syndrom handelt es sich um eine neuropsychiatrische Erkrankung, die durch multiple motorische und vokale Tics charakterisiert wird. Einige Tourette Syndrom-Patienten benötigen pharmakologische Therapien. Patienten mit mäßiger bis schwerer Tic-Symptomatik werden in der Regel mit Psychopharmaka behandelt.

Die vorliegende Studie liefert einen Literaturüberblick zur Verwendung von typischen und atypischen Neuroleptika sowie Dopamin-Agonisten bei Patienten mit Tourette Syndrom. Es wurden Publikationen der medizinischen Datenbank Medline von 1970 an verwendet sowie Literatur-Referenzen aus Büchern und Buchkapiteln.

Die folgenden Suchkriterien wurden verwendet: Therapie, Psychopharmaka, psychopharmakologische Therapie, Medikation, Neuroleptika, D2-Antagonist, D2-Agonist sowie atypische Neuroleptika. Einige Kurzzeitstudien zu Haloperidol, Pimozid, Risperidon und Pergolid wurden veröffentlicht. Diese Mittel scheinen in einer Kurzzeit-Studie sämtlich wirksam zu sein, wobei Risperidon die wenigsten Nebenwirkungen zeigte.

Zusammenfassend lässt sich sagen, dass überraschend wenige Studien zu Psychopharmaka bei Tourette Syndrom durchgeführt wurden. Zukünftige Studien sollten sich darauf konzentrieren, was der zweite Schritt sein sollte, sofern sich Patienten als therapieresistent erweisen, ferner auf Vergleiche zwischen medikamentöser Therapie und Verhaltenstherapie und auf die Identifizierung sogenannter Prädiktoren für eine Reaktion auf Medikamente.

Quelle:
Tijdschr Psychiatr. 2008
GGZ Buitenamstel en VU Medisch Centrum, Amsterdam