Psychosoziale Belastung bedingt zukünftige Symptomschwere bei Kindern und Jugendlichen mit Tourette-Syndrom und/oder Zwangserkrankungen

Das Ziel der prospektiven Studie war es, Grade von psychosozialer Belastung in Kindern und jugendlichen mit Tourette Syndrom und oder Zwangserkrankungen (OCD) im Vergleich zu gesunden Kontrollen zu verfolgen und die Beziehung zwischen den gemessenen Belastungen und Fluktuationen in bezug auf die Schwere von Tics, Zwängen und Depressionen zu untersuchen.

Bei 45 Patienten und 41 Kontrollen erfolgte über den Zeitraum von 2 Jahren eine Bewertung der Schwere von Tics, Zwängen und Depressionen. Die Messungen der psychosozialen Belastungen beinhalteten Eigenbewertungen, Berichte von den Eltern und eine klinische Einstufung. Es zeigte sich, dass Patienten mit Tourette Syndrom und OCD signifikant mehr psychosoziale Belastungen erfuhren als Kontrollen.

Abschätzungen der Schwere der Belastung waren prädikativ in Hinblick auf zukünftige depressive Symptome. Aktuelle Ausmaße an Belastungen waren zudem ein signifikanter Prädiktor zukünftiger Schwere von OCD-Symptomen aber nicht umgekehrt. Außerdem war die Schwere der OCD-Symptome ein Prädiktor für das Ausmaß zukünftiger depressiver Symptome aber nicht umgekehrt.

Aktuelle Ausmaße der psychosozialen Belastung und der Depressionen waren unabhängige Prädiktoren für die Schwere zukünftiger Tics auch nach Berücksichtigung des Einfluss von zunehmendem Alter.

Zusammenfassend lässt sich sagen, dass die Auswirkungen einer vorangegangenen psychosozialen Belastung sich eher bei depressiven Symptomen als bei Tics und Zwängen bemerkbar machen. Sich verschlechternde Zwangssymptome können wiederum auf zukünftige Depressionen hindeuten. Außerdem zeigte sich, dass ein zunehmendes Alter in Zusammenhang mit einer Reduktion der Tic-Schwere steht.

Quelle:
Department of Epidemiology and Public Health, Yale University School of Medicine, New Haven, CT 06520-7900, USA
J Child Psychol Psychiatry. 2007 Feb