Chronische Tic-Störungen werden durch unfreiwillige motorische und vokale Tics charakterisiert, die durch kontextabhängige Faktoren beeinflusst werden. Neuere Forschungen haben gezeigt, dass
„Rebound“ (Zurückschnellen) der Tic-Frequenz führt, wenn die aktive Tic-Suppression beendet ist.
Die gegenwärtige Studie weitet diese Forschungen weiter aus. Zuerst untersuchten die Autoren, ob die Fähigkeit zur Tic-Suppression abnimmt, wenn die Dauer der Suppression von 5 auf 25 oder 40 Minuten ansteigt.
Danach analysierten sie die Tic-Frequenz nach einer Suppression, um der Frage nachzugehen, ob längere Suppressionszeiten zu einem Rebound-Effekt führen und schließlich suchten sie nach sogenannten neuropsychologischen Prädiktoren (Anzeichen) der Tic-Suppression.
13 Kinder mit Tourette-Syndrom oder chronischen Tic-Störungen nahmen an der Studie teil. Die Ergebnisse zeigten, dass:
Anmerkung d.Übers:
Ein Continuous Performance Test (CPT) findet in zwei Versionen Anwendung. Dabei werden einzeln und nacheinander in zufälliger Abfolge entweder das Bild einer Katze oder eines Hundes (bzw. Huhn oder Fuchs als Version B) präsentiert. Bei einer spezifischen kritischen Sequenz (Hund, der unmittelbar auf die Katze folgt bzw. Fuchs auf Huhn) soll reagiert werden („hit“), bei allen anderen Stimuli soll die Reaktion unterdrückt werden. Die Anzahl der verpassten Targets (Omission-Fehler) wird als Maß für die Unaufmerksamkeit angesehen. Die Anzahl der falschen Alarme (Commission-Fehler) gilt als Maß für die Impulsivität. Auswirkungen dieser Befunde werden diskutiert.
Quelle:
Department of Psychology, University of Wisconsin-Milwaukee, 2441 E. Hartford Avenue, Garland Hall Room 224, Milwaukee, WI, 53211, USA
J Abnorm Child Psychol. 2008