Vergleich der Tic-Charakteristika zwischen Kindern und Erwachsenen

Es gibt nur wenige Daten zu klinischen Charakteristika von Tics bei Erwachsenen. Die Autoren erstellten mittels Videoaufzeichnung und Diagrammen einen Überblick über Patienten mit Tics aus einem medizinischen Zentrum um Tic-Charakteristika zwischen Kindern und Erwachsenen zu vergleichen.

Die Tic-Schwere wurde bei 40 Kindern und 31 Erwachsenen mit einer modifizierten Rush-Videotape-Bewertung und der YGTS-Skala (Yale global tic severity scale) gemessen. Der Grad der Ausgangs-Tic-Schwere war bei Kindern und Erwachsenen gleich. Bei Nachsorge-Untersuchungen waren die YGTS-Scores im Vergleich zum Ausgangswert sowohl bei Erwachsenen (P < 0.0009) als auch bei Kindern (P < 0.003) signifikant reduziert, auch wenn Kinder im Vergleich zu Erwachsenen weniger mit Medikamenten behandelt wurden.

Zusammenfassend lässt sich daher sagen, dass die Tic-Phenomenologie und Schwere bei Kindern und Erwachsenen vergleichbar sind, dass jedoch eine pharmakologische Tic-Therapie unterschiedlich häufig ist, wahrscheinlich da man Kinder nicht so gerne mit Medikamenten behandelt.

Quelle:
Movement Disorders Section, Department of Neurological Sciences, Rush University Medical Center, Chicago
Mov Disord. Oktober 2008