Symptome beim Tourette Syndrom

Was sind Tics?Tourette Symptome

Typische Symptome beim Tourette Syndrom sind Tics. Medizinisch wird unterschieden zwischen einfachen und komplexen Tics.
Es gibt motorische und vokale Tics.
Einfache Tics sind schnell, einschießend und erfüllen keinen Zweck.
Komplexe Tics sind langsamer und scheinbar zweckgerichtet.

Ein weiteres Symptom für das Tourette Syndrom sind auch verschiedene sensitive Tics, z. Bsp. eine hohe Geräuschempfindlichkeit oder auch eine sehr empfindliche Haut.

Motorische Tics

Vocale Tics

Einfache motorische Tics

Einfache vokale Tics

AugenblinzelnHusten
AugenbewegungenSchnüffeln
NasenbewegungenRäuspern
MundbewegungenGrunzen
GesichtsgrimassenPfeifen
KopfschleudernTierlaute
SchulterziehenVogellaute
Armbewegungen
Handbewegungen
Abdominale Zuckungen
Beinbewegungen
Fuß – oder Zehenbewegungen

Komplexe motorische Tics

Komplexe vokale Tics

Gesten oder Bewegungen der AugenSprechblockaden
Gesten / Bewegungen mit dem KopfSprachfragmente
Gesten mit Arm oder HandKoprolalie
MundbewegungenEcholalie
Gesten mit der SchulterPalilalie
Beugen oder sich windenBlockierungen
Rotieren um die eigene AchseAtypische Sprachwendungen
Selbstverletzendes VerhaltenEnthemmte Sprache
Kopropraxie
Echopraxie

Koprolalie
Das ungewollte Aussprechen aggressiver oder auch obszöner Worte. Obwohl nur ca. 15-20 Prozent der Betroffenen darunter leiden, wird das Tourette-Syndrom häufig nur mit der Koprolalie in Verbindung gebracht. Das Vorliegen der Koprolalie ist jedoch kein obligates (zwingendes) Diagnose-Kriterium für das Tourette Syndrom. In der Darstellung des Tourette Syndroms in Medien wie TV und Youtube wird leider diesem seltenen Symptom besonders viel und gern Aufmerksamkeit geschenkt. Dies verzerrt die tatsächliche Symptomatik der Erkrankung und Wahrnehmung in der Öffentlichkeit.

Das Herumwerfen von Gegenständen zählt nicht zu den Symptomen des Tourette Syndroms.

Video zum Tourette Syndrom mit Prof. Kirsten Müller-Vahl, Medizinische Hochschule Hannover

Kopropraxie
Kopropraxie beinhaltet das Zeigen unwillkürlicher, obszöner Gesten (zum Beispiel obszöne Gesten oder Bewegungen, Herausstrecken der Zunge, Masturbationsbewegungen, Zeigen des Mittelfingers) und ist für die Betroffenen und ihre Umgebung sehr belastend. Dieses Phänomen tritt nur selten auf.

Echolalie
bezeichnet das ein- oder mehrmalige zwanghafte Nachsprechen von Wörtern oder Sätzen. Etwa 30 – 45 Prozent der Patienten mit dem Tourette Syndrom leben mit diesem Symptom.

Unter Echopraxie wird das Imitieren bzw. Nachahmen von Tics (auch Handlungen und komplexe Bewegungen) bezeichnet. Dieses Phänomen tritt manchmal auf, wenn Betroffene mit anderen Personen zusammen treffen.

Palilalie ist das häufige unwillkürliche Wiederholen von selbstgesprochenen Wörtern, Silben sowie Geräuschen. Die Palilalie gehört zu den komplexen Tics.