Tipps und Hilfen für ein Leben mit Tourette
Hier finden Sie einige Tipps und Hilfen für ein Leben mit den Tics. Tourette Syndrom als Diagnose muss nicht bedeuten, dass Sie kein „normales Leben“ mehr führen können. Ganz im Gegenteil! Vielen Menschen, die von einer Tic-Störung oder dem Tourette Syndrom betroffen sind, mangelt es nicht an Lebensqualität.
Informieren Sie sich über das Tourette Syndrom
- Sie wünschen sich mehr Informationen über die Erkrankung? Es gibt inzwischen viele lesenswerte Bücher zum Tourette Syndrom und spannende Erfahrungsberichte.
- Kompakte Informationen bekommen Sie auch über die DVDs und Broschüren des IVTS e. V.
- Authentische Interviews mit Betroffenen und deren Angehörigen erhalten Sie auch auf unserem YouTube Kanal.
2. Lernen Sie andere Menschen mit Tourette Syndrom kennen
- „Nie mehr allein mit Tics!“ Lernen Sie andere Betroffene oder Familien mit Kindern mit Tourette Syndrom kennen. So unterschiedlich der Verlauf von Tic-Störungen und dem Tourette Syndrom auch sein kann, der Austausch mit anderen Menschen und ihren Lösungen kann interessant und lehrreich sein.
- Vielleicht finden Sie auch eine Selbsthilfegruppe in Ihrer Nähe? Schauen Sie auf unserer Tourette-Landkarte nach!
- Unsere Workshops für Jugendliche und für Familien mit Kindern mit Tourette Syndrom sind eine gute Gelegenheit, andere Betroffene kennen zu lernen!
3. Vermeiden Sie Stress und Belastungen im Alltag
- Emotionale Belastungen und Stress können die Symptome verstärken. Eine einspannte Einstellung zum Alltag kann schon eine große Hilfe sein.
- Vielleicht ist es auch hilfreich, sich mit einer Meditationstechnik zu befassen? Probieren Sie es einfach aus.
- Reagieren Sie möglichst wenig auf die Tics des Betroffenen. Lernen Sie die Kunst „durch die Tics hindurchzuschauen“.
- Sie brauchen die Tics und die damit verbundenen Begleiterscheinungen nicht dauernd zu thematisieren.
- Druck auszuüben ist kontraproduktiv. Es ist keine Hilfe, „Tics zu verbieten“. Das führt auch nicht dauerhaft zu Verbesserungen.
- Auch das Lob für eine „ticfreie“ Zeit ist oft nicht hilfreich. Im schlimmsten Fall ist es an diesem Punkt dann auch wieder vorbei mit der „ticfreien“ Zeit.
- Eigenverantwortung und Eigeninitiative führen zu Selbstbewusstsein. Unterstützen Sie das!
4. Positive Effekte durch Konzentration
- Vielleicht haben Sie es schon selbst beobachtet: Wenn Ihr Kind sich voll und ganz auf sein Hobby konzentriert, dann werden die Tics weniger. Unterstützen Sie solche Aktivitäten.
- Achten Sie darauf, dass Konzentration nicht zu Stress führt. Das wäre wiederum kontraproduktiv.
5. Sport und Bewegung
- Finden Sie eine passende sportliche Betätigung, an die der Betroffene Freude hat. Sport kann viele positive Effekte haben.
- Sport kann zu einem regelmäßigen Fluss der Atmung beitragen. Dies wiederum kann sich positiv auf die Tics auswirken.
- Sportliche Aktivität schüttet Glückshormone aus. Auch dies kann zu positiven Effekten führen.
- Es gibt für jeden Menschen und für jedes Alter die passende Bewegung und körperliche Aktivität. Probieren Sie einfach unterschiedliche Sportarten aus.
- Achten Sie darauf, dass der Leistungsgedanke nicht immer im Vordergrund steht. Der Sport sollte kein Stress sein.
6. Stärken Sie die positiven Aspekte der Krankheit
Positive Aspekte des Tourette-Syndroms? Gibt es das wirklich? Betroffene berichten von
- guten mathematischen Fähigkeiten
- einem ausgeprägten Langzeitgedächtnis
- einer ausgeprägten Kreativität
- einer schnellen Reaktionsfähigkeit, so etwa beim Tischtennis
- sprachlichen Begabungen, bis hin zum Wortwitz
- musikalischem Talent.
Jeder Mensch ist einzigartig. Und jede Tic-Störung und jedes Tourette Syndrom verläuft individuell. Entdecken Sie die Stärken des Betroffenen und nutzen Sie diese Chancen!